Bikepacking in Schweden – unterwegs zwischen Wald und Wasser

Bikepacking Schweden© Restrap

Das Wichtigste in Kürze

  • Besonderheiten: Weite Wälder, Schotterwege, Seen & Stille, Freiheit durch Jedermannsrecht: Zelten fast überall erlaubt, Fokus auf Natur & Gelassenheit statt Geschwindigkeit
  • Regionen & Routen: Küstenrouten (Kattegattleden, Göta-Kanal), Wälder, Seen, Graveltrails (Sörmland, Safari 300), Vildmarksvägen, Lappland, Mitternachtssonne, Rentiere, Sverigeleden mit 2.600 km Hauptnetz quer durchs Land
  • Herausforderungen: Mücken & Knots, wechselhaftes Wetter, weite Distanzen zwischen Versorgungsstellen im Norden
  • Warum Bikepacking hier: Abenteuer in Ruhe – Natur erleben, spontan übernachten, entschleunigtes Unterwegssein
  • Welches Rad: Gravel-/Reiserad ideal, breite Reifen (35–45 mm), für Trails ggf. Hardtail-MTB. Nabendynamo/Powerbank für Stromversorgung

Deine nächste Tour? Bikepacking in Schweden

Schweden ist groß, still und weitläufig – und genau das macht es für Bikepacker spannend. Stundenlang kannst du auf Schotterwegen durch Wälder fahren, zwischendurch blitzt ein See auf oder ein kleines Dorf liegt am Weg. Am Ende des Tages findest du fast überall einen Platz für dein Zelt, denn das Jedermannsrecht erlaubt es, in der Natur zu übernachten.

Es ist nicht die spektakuläre Bergwelt, die Bikepacking in Schweden ausmacht, sondern die Mischung aus Ruhe, Natur und Freiheit. Wer hier unterwegs ist, bekommt das Gefühl, dass das Land dir Raum für lange Touren, spontane Pausen und einfach das Unterwegssein gibt.


Freiheit auf Schwedisch – das Jedermannsrecht

Ein ganz besonderer Reiz am Bikepacking in Schweden ist das Allemansrätten, das Jedermannsrecht. Es erlaubt dir, dich zu Fuß, mit dem Rad oder eben mit dem Zelt frei in der Natur zu bewegen. Du darfst dein Lager fast überall aufschlagen: am Waldrand, am Seeufer oder auf einer Lichtung, solange du niemanden störst und keinen Schaden hinterlässt. Für Bikepacker bedeutet das: Du bist nicht auf Campingplätze angewiesen, sondern kannst deine Tagesetappen so planen, wie es gerade passt.

Natürlich gibt es Grenzen. Dein Zelt sollte immer mit Abstand zu Wohnhäusern stehen, Schutzgebiete wie Nationalparks haben oft eigene Regeln und offenes Feuer ist nur dort erlaubt, wo keine Waldbrandgefahr besteht. Auch Felder und eingezäunte Flächen sind selbstverständlich tabu. Der Grundsatz ist einfach: Nicht stören, nichts zerstören. Gerade das macht Schweden fürs Bikepacking so interessant. Während man in vielen Ländern lange nach legalen Übernachtungsplätzen suchen muss, ist hier die Natur selbst dein Zuhause. Es gibt kaum ein größeres Gefühl von Freiheit, als den Tag ohne feste Etappenplanung beginnen zu können und abends dort zu bleiben, wo es dir am besten gefällt.

Schweden Essentials

Sprache: Schwedisch
Währung: Schwedische Krone (SEK)
Nachbarländer: Norwegen, Finnland, Dänemark (über die Öresundbrücke)
Visum erforderlich: Hier informieren


Radfahren in Schweden: In welche Richtung soll es gehen?

Schweden ist groß und vielfältig und jede Region hat ihren eigenen Charakter. Im Süden findest du Küstenrouten wie die Kattegattleden Etappen zwischen Helsingborg und Göteburg oder den historischen Göta-Kanal. Hier ist die Infrastruktur dicht, die Wege sind gut ausgebaut und Cafés oder kleine Häfen laden zu Pausen ein. Ideal, wenn du entspannt starten möchtest oder nicht gleich ins Abenteuer der Wildnis eintauchen willst.

In Mittelschweden beginnt das, was viele mit klassischem Bikepacking verbinden: Schotterwege durch dichte Wälder, einsame Seen und kleine rote Holzhäuser am Weg. Routen wie das Sörmland-Projekt oder die Safari 300 führen dich durch Naturparks und hügelige Landschaften, in denen du oft stundenlang nur dein eigenes Reifengeräusch hörst.

Ganz anders ist der Norden. Hier wird die Landschaft rauer, offener und einsamer. Auf der Vildmarksvägen fährst du über Hochebenen, begegnest Rentieren und erlebst im Sommer die Mitternachtssonne. Wer die weite Wildnis sucht und sich nicht vor längeren Distanzen zwischen Versorgungspunkten scheut, findet in Schweden ein Bikepacking-Erlebnis, das innerhalb von Europa einzigartig ist.


Bekannte Radwege fürs Bikepacking in Schweden

Kattegattleden – Küstenroute mit Meerblick

Der Kattegattleden ist einer der bekanntesten Radwege Schwedens und gleichzeitig Teil des EuroVelo 7. Auf rund 370 Kilometern führt er von Helsingborg bis nach Göteborg – immer entlang der Westküste. Asphaltierte Radwege und ruhige Nebenstraßen machen die Strecke besonders angenehm zu fahren. Was ihn so reizvoll fürs Bikepacking in Schweden macht, ist die Abwechslung zwischen offenen Küstenpassagen mit weitem Blick aufs Meer und kleinen Fischerdörfern, in denen man problemlos eine Pause einlegen kann. Wer Lust hat, kann zwischendurch baden gehen oder in einem der vielen Cafés eine klassische „Fika“ einlegen. Die Route ist bestens ausgeschildert und eignet sich sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene Bikepacker, die ein paar entspannte Tage am Meer verbringen wollen.

Göta-Kanal-Radweg – Schleusen, Geschichte und Picknickplätze

Der Göta-Kanal ist nicht nur ein technisches Denkmal, sondern auch einer der charmantesten Radwege Schwedens. Etwa 190 Kilometer lang verläuft die Route entlang des Kanals, vorbei an historischen Schleusen, kleinen Hafenstädtchen und idyllischen Rastplätzen. Immer wieder öffnet sich der Blick auf Boote, die gemächlich durch die Schleusen steigen, während man selbst entspannt am Ufer entlangrollt. Die Strecke ist größtenteils flach und leicht zu fahren, was sie ideal für gemütliche Touren macht. Sie kombiniert Natur, Kulturgeschichte und viel Gelegenheit, unterwegs anzuhalten – sei es für ein Picknick oder ein Eis an einer der alten Schleusenanlagen.

Sverigeleden – das Rückgrat für Radreisende

Wer Bikepacking in Schweden wirklich in ganzer Vielfalt erfahren will, kommt am Sverigeleden nicht vorbei. Dieses landesweite Radwegenetz umfasst über 2.600 Kilometer Hauptstrecke plus fast 4.000 Kilometer regionaler Abzweigungen. Die Route führt von Südschweden bis in den hohen Norden, ausgeschildert mit grünen Schildern, die Radlern den Weg weisen. Der Sverigeleden verbindet Städte, Dörfer, Wälder und Küsten miteinander – und ist damit so etwas wie das Rückgrat für alle, die länger in Schweden unterwegs sein wollen. Er eignet sich hervorragend, um eigene Bikepacking-Routen zu bauen, da man ihn beliebig mit kleineren Wegen, Schotterpisten und regionalen Routen kombinieren kann.

Vildmarksvägen – Wildnis pur im hohen Norden

Die Vildmarksvägen ist keine klassische Radroute, sondern eine spektakuläre Straße durch Schwedens Norden. Auf etwa 500 Kilometern führt sie durch Lappland, über den Stekenjokk-Pass auf knapp 900 Metern Höhe und vorbei an Wasserfällen, Mooren und weiten Hochebenen. Hier begegnet man eher Rentieren als Menschen, und in den Sommermonaten scheint die Sonne oft rund um die Uhr. Wer diese Strecke fährt, sollte sich auf wechselhaftes Wetter und lange Abstände zwischen Versorgungsmöglichkeiten einstellen. Dafür bekommt man in Schweden ein Bikepacking-Erlebnis, das einsam, rau und mit einem Gefühl von echter Wildnis begeistert.


Natur- und Outdoor-Erlebnisse bei der Schweden-Radtour

Was Schweden fürs Bikepacking so besonders macht, sind die Weite und die unberührte Natur. Schon wenige Kilometer außerhalb einer Stadt findest du dich auf Schotterwegen wieder, die durch Wälder führen, in denen Kiefern und Birken dicht beieinanderstehen. Genau hier merkst du, warum die Schweden selbst so viel Zeit draußen verbringen – die Natur ist Teil des Alltags.

Die Tierwelt sorgt für Momente, die du nicht vergisst: ein Elch, der plötzlich zwischen den Bäumen auftaucht, Rentiere, die im Norden seelenruhig die Straße überqueren und Biber, die ihre Burgen in den Flussläufen bauen. Gerade im hohen Norden kann es sein, dass du stundenlang fährst, ohne einem Menschen zu begegnen – dafür aber Tierspuren im Sand findest oder die Vögel rufen hörst. Besonders eindrucksvoll sind die Jahreszeiten. Im Sommer scheint in Lappland die Sonne wochenlang fast rund um die Uhr und du kannst bis tief in die Nacht hinein fahren, ohne dein Licht anschalten zu müssen. Im Herbst färben sich die Wälder in ein kräftiges Rot und Gelb, die Luft wird klarer, und die Tage kürzer – perfekt für alle, die eine etwas kühlere, intensivere Atmosphäre mögen.

Bikepacking in Schweden bedeutet deshalb nicht nur, Kilometer zu sammeln, sondern sich auf die Natur einzulassen. Jeder Tag bringt andere Eindrücke und jeder Platz am Wasser oder im Wald kann für eine Nacht dein Zuhause werden.


Kultur und Alltag – unterwegs beim Bikepacking in Schweden

So wild und weit Schweden wirkt, so sehr wirst du unterwegs auch die kleinen kulturellen Besonderheiten schätzen lernen. Eine davon ist die Fika – die fast schon heilige Kaffeepause. Egal ob in einer Bäckerei in einem kleinen Dorf oder an einem Supermarktparkplatz: Kaffee und eine Zimtschnecke gehören einfach dazu. Für viele Radreisende wird Fika schnell zum festen Ritual, ein Moment zum Durchatmen und Krafttanken. Die Dörfer selbst wirken oft wie aus einem Bilderbuch: rote Holzhäuser, gepflegte Gärten, kleine Kirchen und meist ein Laden, in dem du alles Wichtige bekommst. Manchmal wirst du eingeladen, dein Wasser am Gartenschlauch aufzufüllen und hier und da ergibt sich ein kurzes Gespräch über dein Reiseziel.

Auch die Geschichte ist immer präsent. Am Göta-Kanal erinnern die Schleusen an die Ingenieurskunst des 19. Jahrhunderts, während im Norden Spuren der Sami-Kultur zu finden sind – von Rentierzucht bis hin zu traditionellen Zelten, den Lavvus. Wer genau hinschaut, merkt, dass Bikepacking in Schweden nicht nur Natur, sondern auch Begegnungen mit einer Kultur ist, die stark mit der Landschaft verwoben ist. Und am Ende ist es oft die Mischung, die hängen bleibt: ein Tag voller Stille auf Schotterwegen, gefolgt von einem Abend in einem kleinen Hafenort, wo Kinder vom Steg ins Wasser springen und du mit einem Eis in der Hand an deinem Bike stehst. Schweden zeigt dir unterwegs nicht nur Natur, sondern auch eine Gelassenheit im Alltag, die ansteckend wirkt.


Planung und Logistik für deine Radtour in Schweden

Bevor du dich mit dem Rad auf den Weg zum Bikepacking nach Schweden machst, lohnt sich ein Blick auf die Jahreszeiten. Der Sommer ist die klassische Zeit fürs Bikepacking: lange Tage, in Lappland sogar Mitternachtssonne, angenehme Temperaturen und eine Natur, die in voller Blüte steht. Die Kehrseite sind die Mücken – vor allem in den Wäldern und Feuchtgebieten Mittelschwedens kann der kleine Schwarm am Abend schon mal lästiger sein als der steilste Anstieg. Ohne Mückenschutz solltest du deshalb nicht losfahren. Der Herbst hat einen ganz eigenen Reiz. Die Wälder färben sich in leuchtende Rot- und Gelbtöne, die Luft wird klarer und die Campingplätze sind deutlich leerer. Allerdings sind die Tage kürzer und nachts kann es auch in Südschweden schnell frisch werden – eine warme Schicht im Schlafsack ist Pflicht.

Im Frühling erlebst du das Land in einem ruhigeren Modus. Die Natur erwacht, die Straßen sind noch wenig befahren und die Temperaturen steigen langsam an. Allerdings sind die Nächte kühl und die Infrastruktur – etwa Fähren oder kleinere Campingplätze – noch nicht überall in Betrieb. Der Winter ist ein eigenes Kapitel. Wer mit Fatbike und passender Ausrüstung unterwegs ist, kann traumhafte Schneelandschaften erleben. Im Hinblick auf klassisches Bikepacking in Schweden ist die kalte Jahreszeit aber nur etwas für echte Abenteurer, die keine Angst vor Minusgraden und gefrorenen Schotterwegen haben.

Wichtige Redewendungen

Hallo: Hej
Auf Wiedersehen: Hej då
Danke: Tack
Fahrrad: Cyke
Ja / Nein: Ja / Nej


Herausforderungen unterwegs

So traumhaft Schweden fürs Bikepacking ist – ein paar Eigenheiten des Landes solltest du auf dem Schirm haben. Allen voran die Mücken. Sobald du in Mittelschweden oder im Norden durch Wälder und Feuchtgebiete kommst, sind sie deine ständigen Begleiter. Ein gutes Spray, lange Kleidung am Abend und ein Moskitonetz im Zelt gehören deshalb unbedingt ins Gepäck. Noch kleiner, aber fast noch nerviger, sind die sogenannten Knots – winzige Stechfliegen, die dich besonders in der Dämmerung gerne besuchen kommen.

Ein zweiter Punkt sind die langen Distanzen zwischen Ortschaften, vor allem im Norden. Während du im Süden fast alle 20 Kilometer an einem Supermarkt vorbeikommst, kann es in Lappland leicht 100 Kilometer oder mehr bis zur nächsten Versorgungsmöglichkeit dauern. Ein kleiner Vorrat an Essen und immer genügend Wasser im Gepäck sind hier Pflicht. Die gute Nachricht: Flüsse und Seen liefern oft trinkbares Wasser, das du mit einem Filter oder Tabletten problemlos nutzen kannst.

Und schließlich das Wetter. Schweden kann an einem Tag alles bieten: Sonne am Vormittag, Regenschauer am Nachmittag, kalter Wind am Abend. Wer mehrere Tage draußen unterwegs ist, sollte darauf vorbereitet sein und Kleidung im Zwiebelsystem dabeihaben. Eine Regenjacke gehört genauso dazu wie eine warme Schicht für kühle Nächte.


Ausrüstung & Packtipps für Bikepacking in Schweden

Ein Bikepacking-Trip durch Schweden stellt ein paar besondere Anforderungen an dein Gepäck. Ganz oben auf der Liste steht der Schutz vor Mücken. Neben einem guten Spray lohnt sich ein leichtes Mückennetz, das du abends überziehen kannst, wenn du noch draußen kochst oder am Zelt sitzt. Ebenso unverzichtbar ist eine vernünftige Regenjacke. Auch wenn der Himmel morgens strahlend blau ist, kann sich das Wetter schnell ändern – und nichts drückt die Stimmung so sehr wie stundenlang nass im Sattel zu sitzen. Kombiniert mit dem Zwiebelsystem bei der Kleidung, bist du für Temperaturwechsel bestens gerüstet.

Da die Abstände zwischen Versorgungsmöglichkeiten im Norden größer sein können, ist eine Filterflasche oder ein anderes Wasseraufbereitungssystem sinnvoll. Viele Seen und Flüsse liefern klares Wasser, das du damit bedenkenlos trinken kannst. So musst du nicht literweise Vorrat mitschleppen. Für den Komfort unterwegs ist eine kleine Thermoskanne oder ein Kocher fast schon Pflicht. Es gibt kaum etwas Schöneres, als nach ein paar Stunden im Sattel eine Pause am See zu machen und einen heißen Kaffee zu trinken – die schwedische „Fika“ lässt grüßen.

Und schließlich die Navigation: Auch wenn die großen Routen gut beschildert sind, solltest du dich nicht nur darauf verlassen. Ein GPS-Gerät oder Smartphone mit Offlinekarten sorgen dafür, dass du auch abseits der Hauptrouten sicher unterwegs bist – besonders dort, wo es keinen Empfang gibt.


Der Mindset-Faktor beim Bikepacking in Schweden

Ein Brevet oder ein Radmarathon lebt vom Wettkampf mit der Uhr. Beim Bikepacking in Schweden ist das anders – hier geht es nicht ums Abhaken von Kilometern, sondern ums Unterwegssein. Die endlosen Schotterwege, die ruhigen Wälder und die weite Landschaft nehmen dir automatisch das Gefühl, hetzen zu müssen. Du wirst langsamer, aber gleichzeitig erlebst du mehr. Das Besondere ist, dass Schweden dir diesen Rhythmus fast aufzwingt. Wenn du am See dein Zelt aufschlägst und die Sonne selbst um Mitternacht noch nicht ganz untergehen will, dann merkst du: Es ist nicht schlimm, wenn du heute weniger Kilometer gemacht hast. Das Land gibt dir Raum, den Moment zu genießen, statt ständig nach der nächsten Etappe zu schielen.

Bikepacking in Schweden bedeutet Abenteuer – aber nicht das kräftezehrende Kämpfen wie in den Alpenpässen. Es ist die leise Art von Abenteuer, bei der du am Ende des Tages nicht nur stolz auf die Strecke bist, sondern auch auf all die kleinen Erlebnisse dazwischen: der Elch am Waldrand, das Fika in einem Dorfcafé oder einfach das einzigartige Gefühl in der Natur.


Das passende Setup für deine Radtour

Das Schöne an Schweden ist, dass du nicht das eine perfekte Rad brauchst. Vielmehr hängt die Wahl vom Terrain ab, das du dir vornimmst. Auf den großen Nationalrouten wie dem Kattegattleden reicht ein klassisches Reiserad oder ein Gravelbike mit Gepäck völlig aus. Dort ist der Belag oft asphaltiert oder sehr gut geschottert, sodass du flott vorankommst. Sobald du dich aber auf kleinere Waldwege, Schotterpisten oder gar Singletrails einlässt – und davon gibt es reichlich –, macht ein Gravelbike mit etwas breiteren Reifen oder sogar ein Hardtail-MTB mehr Spaß. Eine Reifenbreite zwischen 35 und 45 Millimetern ist für die meisten Strecken der Sweet Spot: rollt effizient auf Asphalt, bringt aber genug Komfort auf losem Untergrund.Beim Gepäck bist du mit klassischen Bikepacking-Taschen (Rahmen-, Lenker- und Satteltasche) am flexibelsten, weil sie das Rad auch auf Trails wendig halten. Wer länger unterwegs ist, kann das mit kleinen Packtaschen am Gepäckträger kombinieren, ohne an Fahrdynamik einzubüßen. Ein Thema, das beim Bikepacking in Schweden besonders wichtig wird, ist die Stromversorgung. In den dichter besiedelten Regionen kannst du fast täglich irgendwo laden, im Norden sieht es anders aus. Ein Nabendynamo ist dort Gold wert – nicht nur fürs Licht, sondern auch, um GPS und Handy unterwegs zu speisen. Alternativ funktioniert eine große Powerbank oder ein Solarpanel, wenn du häufiger länger an einem Ort Pause machst.

Von Matthias Hensel

Matthias Hensel Gründer Bikepacking

Matthias ist der Gründer vom Bike-Packing Shop. Aus Leidenschaft für Radreisen und minimalistisches Reisen hat er den Shop gegründet, um Radfahrern die beste Auswahl an Bikepacking- und Fahrradzubehör zu bieten. Mit viel Erfahrung auf Tour achtet er darauf, nur durchdachte, zuverlässige und praxiserprobte Produkte ins Sortiment aufzunehmen.