Gravel Bikepacking – Freiheit auf Schotter

Gravel Bikepacking in den Alpen© Restrap

Es gibt Tourenräder, es gibt Rennräder – und dann gibt es Gravelbikes. Sie fühlen sich überall dort zuhause, wo Asphalt endet und das Abenteuer beginnt. Genau deshalb passt das Gravelbike so perfekt zum Bikepacking: Es ist schnell genug für lange Distanzen, robust genug für Schotter und Trails, und vielseitig genug, um auch mit Gepäck souverän zu rollen.

Gravel Bikepacking ist die Antwort auf die Frage: „Was, wenn ich nicht wissen will, wo die Straße aufhört?“ Du bist unabhängig von glattem Asphalt, kannst Feldwege, Waldpisten oder alte Militärstraßen fahren und kombinierst dabei Geschwindigkeit mit Geländetauglichkeit. Es ist die Mischung aus sportlichem Fahren, Abenteuerlust und dem minimalistischen Gepäcksetup, die diesen Stil so reizvoll macht – egal, ob für ein Wochenende vor der Haustür oder für eine mehrwöchige Tour durch ganz Europa.

Das Wichtigste in Kürze

  • Was es ist: Mischung aus Rennrad-Speed & MTB-Robustheit → Freiheit auf Schotter, Waldwegen, alten Straßen
  • sportlich + abenteuerlich.
  • Das Rad: Gravelbike: entspannte Geometrie, breite Reifen (35–50 mm), Scheibenbremsen, viele Montagepunkte → Allrounder fürs Abenteuer.
  • Fahrgefühl: Anspruchsvoller als Asphalt: weniger km/Tag, mehr Technik (lockeres Handling, Gewicht verlagern). Körper & Material stärker gefordert.
  • Unterschied zu klassischem Bikepacking: Weniger Gepäck, mehr Geländefokus, sportlicher & abenteuerorientierter
  • flexibel, spontan & unabhängig von Infrastruktur.
  • Typische Routen: Schotterpisten (Skandinavien, Strade Bianche in Italien), Forststraßen, Militärpässe in den Alpen, kurze Trails → Mix aus Asphalt + Offroad.

Das Gravelbike – gebaut fürs Abenteuer

Ein Gravelbike sieht auf den ersten Blick aus wie ein Rennrad mit dicken Reifen. Es kombiniert die Sportlichkeit und Effizienz eines Rennrads mit der Vielseitigkeit eines Mountainbikes. Die Geometrie ist entspannter als beim klassischen Roadbike: etwas aufrechter, stabiler und mit breiterem Radstand. Das sorgt dafür, dass du auch mit Taschen am Rahmen sicher rollst und nach Stunden im Sattel noch bequem sitzt. Statt schmaler Slicks fährst du auf 35–50 mm breiten Pneus, oft tubeless, die dir Grip auf Schotter und Komfort auf langen Etappen geben. Dazu kommen Scheibenbremsen für zuverlässiges Bremsen bei jedem Wetter und viele Montagepunkte am Rahmen für Flaschenhalter, Gepäckträger oder Taschen.

Was das Gravelbike so besonders macht: Es ist kein Spezialist, sondern ein Allrounder. Auf Asphalt hältst du mühelos ein gutes Tempo und sobald die Straße in einen Feldweg übergeht, fängt der Spaß erst richtig an. Diese Vielseitigkeit macht es zum perfekten Werkzeug fürs Gravel Bikepacking: ein Rad, das keine klaren Grenzen kennt und dir die Freiheit gibt, deine Route spontan zu wählen.


Ausrüstung und Setup – leicht, robust, unkompliziert

Beim Gravel Bikepacking gilt noch mehr als sonst: weniger ist mehr. Jedes zusätzliche Kilo macht sich spätestens am dritten Anstieg auf losem Schotter bemerkbar. Das Ziel ist ein Setup, das leicht genug für sportliches Fahren ist, aber robust genug, um auch in der Wildnis nicht schlappzumachen. Die meisten setzen auf klassische Bikepacking-Taschen statt auf große Gepäckträger. Eine Rahmentasche für Werkzeug und schwerere Gegenstände, eine Satteltasche für Kleidung und ein Lenker-Rollbag für Schlafsack oder Isomatte bilden die Basis. Ergänzt wird das Ganze oft durch eine kleine Oberrohrtasche für Snacks und Elektronik. So bleibt das Rad wendig und du kannst auch auf Trails noch sauber manövrieren.

Weil Touren beim Gravel Bikepacking oft über abgelegenes Terrain führen, lohnt sich ein besonderer Blick auf Reparatur- und Ersatzteile: Tubeless-Repair-Kit, Ersatzschlauch, Multitool und eine Minipumpe gehören zwingend ins Gepäck. Auch eine zuverlässige Lichtquelle ist Pflicht – idealerweise mit Nabendynamo, wenn du längere Touren planst. Für die Stromversorgung unterwegs sind Powerbanks oder Solarpanels praktisch, denn auf Schotterwegen wirst du nicht jeden Tag an einer Steckdose vorbeikommen.

Und noch ein Tipp: Plane dein Setup so, dass du auch bei einer Tragepassage oder auf grobem Terrain noch klarkommst. Ein leichtes, gut ausbalanciertes Bike ist hier Gold wert – deine Schultern werden es dir danken.

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Typische Routen und Gelände beim Gravel Bikepacking

Gravel Bikepacking lebt von der Mischung. Während du auf klassischen Radtouren fast nur Asphalt siehst, bringt dich das Gravelbike dorthin, wo Straßenkarten nur gestrichelte Linien zeigen. Schotterpisten sind dabei der Inbegriff des Gravelns. In Skandinavien ziehen sich solche Wege kilometerweit durch Wälder, in Italien erlebst du das berühmte „Strade Bianche“-Feeling mit staubigen weißen Schotterstraßen.

Daneben spielen Waldwege und Forststraßen eine große Rolle. Sie sind perfekt, um abseits des Verkehrs in die Natur einzutauchen. Mal glatt und schnell, mal voller Wurzeln und Steine, bringen sie Abwechslung und fordern dich und dein Material. Auch alte Militärstraßen und Passrouten sind für Gravel-Bikepacker echte Highlights. In den Alpen findest du verlassene Hochstraßen, die spektakuläre Ausblicke und sportliche Herausforderungen vereinen. Und manchmal wirst du auch auf kleine Trails stoßen – kurze Abschnitte, die mehr fahrtechnisches Können verlangen, aber das Abenteuer noch intensiver machen.

Das Schöne ist, dass du dich nicht entscheiden musst. Gravel Bikepacking bedeutet, verschiedene Untergründe an einem Tag zu kombinieren – Asphalt zum Warmrollen, Schotter zum Kilometerfressen, Waldwege für die Ruhe und kleine Trails für die Würze. So wird jede Gravel Tour durch Deutschland einzigartig, selbst wenn du nur ein Wochenende unterwegs bist.


Fahrtechnik und Belastung – Gravel fährt man anders

Auf dem Gravelbike gelten andere Regeln als auf dem Rennrad. Wo du auf Asphalt stundenlang einen gleichmäßigen Tritt halten kannst, ist Schotter unberechenbarer. Der Untergrund verändert sich ständig: mal rollen die Reifen leicht, mal sinkst du tief ein, mal holpert es über loses Geröll. Das bedeutet: Deine Durchschnittsgeschwindigkeit sinkt und damit auch die möglichen Tagesdistanzen beim Gravel Bikepacking. Während auf Asphalt 150 Kilometer noch entspannt wirken können, sind 100 Kilometer auf Schotter oft eine echte Herausforderung.

Die Fahrtechnik ist ebenfalls ein Faktor. Du musst das Rad locker führen, den Lenker nicht verkrampfen und dein Gewicht bewusst verlagern. Besonders bergab auf losem Untergrund hilft es, wenn du das Rad ein bisschen „arbeiten lässt“, statt es kontrollieren zu wollen. Mit Gepäck wird das noch wichtiger, weil sich das Handling verändert. Dazu kommt die Belastung für den Körper. Schotterwege fordern Hände, Schultern und Rücken stärker, weil du mehr Vibrationen abfangen musst. Ein gutes Setup mit breiteren Reifen und komfortabler Sitzposition kann das abmildern, aber du wirst merken: Gravel Bikepacking beansprucht dich anders – es ist ein Mix aus Ausdauer, Technik und der Fähigkeit, den Rhythmus immer wieder neu anzupassen.


Klassisches vs. Gravel Bikepacking – wo liegt der Unterschied?

Bikepacking gibt es in vielen Varianten: auf Asphalt, auf Reiserädern mit viel Gepäck oder auf ultraleichten Setups für Langstreckenrennen. Gravel Bikepacking nimmt von allem ein Stück und mischt es neu.

Der entscheidende Unterschied liegt im Untergrund. Klassisches Bikepacking findet oft auf Straßen oder Radwegen statt, während Gravel Bikepacking bewusst den Weg ins Gelände sucht: Schotterpisten, Forststraßen, Feldwege, manchmal Trails. Dadurch wird die Routenwahl flexibler. Du bist weniger auf Infrastruktur angewiesen, kannst spontaner fahren und entdeckst Gegenden, die du mit dem Rennrad nie sehen würdest. Auch das Setup unterscheidet sich. Während Tourenradler oft mit Packtaschen am Gepäckträger oder Lenkertaschen unterwegs sind, setzen Bikepacker mit Gravel fast immer auf leichte, kompakte Rahmentaschen. Das Rad bleibt agil, was im Gelände entscheidend ist. Komfort und Robustheit stehen vor Geschwindigkeit – auch wenn ein Gravelbike auf Asphalt immer noch erstaunlich flott ist.

Schließlich ist da die Philosophie: Klassisches Bikepacking kann gemächlich, familienfreundlich oder kulturell geprägt sein. Eine Gravelbike-Tour hat dagegen oft einen sportlicheren, abenteuerorientierten Charakter. Es ist das Spiel mit den Grenzen: Wie weit komme ich über Schotter? Wie leicht kann ich packen? Und wie viel Abenteuer lässt mein Alltag gerade zu?


Rahmenmaterialien: Carbon, Stahl, Titanium oder Aluminium?

Bei der Wahl des Rahmens spielt das Material eine entscheidende Rolle. Gewicht, Komfort und Haltbarkeit unterscheiden sich deutlich – und wirken sich direkt auf dein Bikepacking-Erlebnis aus. Hier die wichtigsten Vor- und Nachteile im Überblick:

Stahl

  • ✅ Doppelt oder dreifach konifizierte Rohre sorgen für Flex und reduzieren Vibrationen.
  • ✅ Ein Bruch lässt sich auch in abgelegenen Regionen schweißen.
  • ✅ Sehr hohe Traglast, ideal für Gepäckträger und schwere Taschen.
  • ❌ Höheres Gewicht als Aluminium oder Carbon.
  • ❌ Benötigt mehr Pflege – Lackschäden müssen ausgebessert werden, um Rost zu vermeiden.

Aluminium

  • ✅ Relativ leicht und deutlich günstiger als Carbon.
  • ✅ Steif, dadurch gute Kraftübertragung.
  • ❌ Weniger komfortabel, da Vibrationen stärker durchkommen.
  • ❌ Schäden lassen sich kaum reparieren.
  • ❌ Geringere Lebensdauer bei hoher Belastung.

Carbon

  • ✅ Sehr leichtes Material.
  • ✅ Hohe Steifigkeit sorgt für mehr Vortrieb bei Sprints.
  • ✅ Kann gezielt so konstruiert werden, dass Komfort und Steifigkeit kombiniert werden.
  • ❌ Deutlich teurer als Stahl oder Aluminium.
  • ❌ Empfindlich gegenüber Schlägen, Risse sind schwer erkennbar.
  • ❌ Geringere Traglast für Gepäckträger und Taschen.

Titanium

  • ✅ Kombination aus den Vorteilen von Stahl und Aluminium: robust, korrosionsfrei und langlebig.
  • ✅ Angenehmer Flex für hohen Komfort auch auf langen Strecken. (aber weniger Flex als Stahl)
  • ✅ Leichter als Stahl, stabiler als Aluminium.
  • ✅ Pflegeleicht – kein Rost, keine Lackprobleme.
  • ❌ Sehr hoher Preis – Titanium-Rahmen gehören zu den teuersten Optionen.
  • ❌ Reparaturen sind schwierig und oft nur mit Spezialisten möglich.

Empfehlung

  • Für klassische Bikepacking-Touren mit viel Gepäck ist Stahl die beste Wahl: komfortabel, robust und überall reparierbar.
  • Für sportliche Fahrer mit moderatem Gepäck bietet Aluminium ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.
  • Für ambitionierte, eher minimalistische Touren und maximale Performance ist Carbon ideal – solange du das Gepäckgewicht gering hältst und etwas mehr Budget einplanst.
  • Für Vielreisende, die ein „Rahmen fürs Leben“ suchen, ist Titanium die edelste Lösung: langlebig, komfortabel und praktisch wartungsfrei – allerdings zu einem hohen Preis.

Fazit – warum Gravel Bikepacking so besonders ist

Gravel Bikepacking ist mehr als nur Radfahren mit Taschen. Es ist die Freiheit, nicht entscheiden zu müssen, ob du Straße oder Trail fährst. Dein Rad trägt dich über Asphalt, Schotter und Waldwege gleichermaßen, und genau diese Mischung macht jede Tour unvorhersehbar und spannend. Du lernst, mit weniger Gepäck auszukommen, improvisierst, wenn die Route anders läuft als geplant und findest Plätze zum Übernachten, die du mit dem Auto nie erreicht hättest.

Am Ende ist es genau das, was Gravel Bikepacking ausmacht: die perfekte Balance aus Sport, Abenteuer und Einfachheit. Ein Rad, ein paar Taschen, ein Weg und die Offenheit, nicht zu wissen, was hinter der nächsten Kurve wartet.

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Von Matthias Hensel

Matthias Hensel Gründer Bikepacking

Matthias ist der Gründer vom Bike-Packing Shop. Aus Leidenschaft für Radreisen und minimalistisches Reisen hat er den Shop gegründet, um Radfahrern die beste Auswahl an Bikepacking- und Fahrradzubehör zu bieten. Mit viel Erfahrung auf Tour achtet er darauf, nur durchdachte, zuverlässige und praxiserprobte Produkte ins Sortiment aufzunehmen.