Stell dir vor, du schnappst dir dein Fahrrad, packst nur das Nötigste ein und startest dein Abenteuer – gut vorbereitet, aber offen für das, was unterwegs passiert. Genau das ist Bikepacking: Radfahren, Camping und Abenteuer verbinden sich zu einem Erlebnis, bei dem nicht Komfort, sondern Freiheit, Entdeckung und Selbstbestimmung im Vordergrund stehen. Die Tour kann ein entspanntes Wochenende sein oder eine sportliche Herausforderung – du entscheidest selbst, wie viel Planung und Vorbereitung du investieren willst.
Inhaltsverzeichnis
Der Begriff „Bikepacking“ setzt sich aus „Bike“ (Fahrrad) und „Packing“ (Packen, Gepäck verstauen) zusammen. Wörtlich bedeutet es also „Fahrrad + Packen“ – also Radfahren mit allem, was du für dein Abenteuer unterwegs brauchst.
Auch wenn wir selbst totale Gear-Freaks sind, liegt der Fokus beim Bikepacking auf dem Radfahren – die Ausrüstung dient nur dazu, die Tour selbstbestimmt zu gestalten und mehrere Tage unterwegs zu sein.
Im Unterschied zum Backpacking (Wandern mit Rucksack) bist du beim Bikepacking deutlich schneller unterwegs. Du kannst in derselben Zeit größere Strecken zurücklegen, mehr Landschaften erleben und an einem Tag verschiedene Orte erreichen. So bist du frei unterwegs, erlebst die Natur aus nächster Nähe und entscheidest jeden Tag selbst, wohin die Reise geht – durch Wälder, über Berge oder zu abgelegenen Wiesen unter dem Sternenhimmel.
Das Wichtigste in Kürze
- Bikepacking ist eine selbstbestimmte Radreise mit leichtem Gepäck, meist zum Übernachten unterwegs.
- Tagesetappen: 50–200 km, Profis im Rennmodus deutlich mehr.
- Gepäckgewicht: 4–15 kg, maximal 20 kg.
- Unterschiede: Bikepacking = Abenteuer & Minimalismus, Radreisen = Komfort & Entspannung.
- Übernachtung: Zelt, Biwak, Wildcamping, Campingplätze oder Unterkünfte.
- E-Bike: Mehr Reichweite und Komfort – aber weniger Unabhängigkeit. Fazua-Antriebe bieten einen guten Kompromiss.
- Sportlicher Charakter: Bikepacking kann sowohl entspannt als auch wettkampforientiert sein.
Wie viel km am Tag braucht Bikepacking?
Die Frage nach der idealen Tagesdistanz lässt sich nicht pauschal beantworten, denn sie hängt stark von deiner Erfahrung, Fitness, dem Terrain, den Höhenmetern und dem Gepäck ab. Während Einsteiger die Landschaft genießen und in Ruhe ankommen möchten, treiben manche Profis bei Ultra-Endurance-Events wie dem Northcape 4000 ihre Tageskilometer in den mittleren dreistelligen Bereich. Die Tagesdistanz bestimmt nicht nur, wie weit du kommst, sondern auch, wie viel Zeit du zum Entdecken, Pausieren und Genießen hast.
- Einsteiger und Genussradler 😎: 50–100 km pro Tag sind angenehm und lassen genügend Zeit für Pausen und Naturgenuss.
- Trainierte Fahrer 🚴♂️: 100–200 km pro Tag sind realistisch, besonders auf befestigten Wegen.
- Profis bei Events 🥇: Bei Bikepacking-Rennen schaffen erfahrene Fahrer im Schnitt über 300 km pro Tag, in der Spitze sogar über 400 km.

Wie viele Kilometer schafft man mit dem Fahrrad am Tag?
Wie weit man tatsächlich kommt, hängt von Fitness, Terrain, Höhenmetern, Gepäck und Wetter ab. Die Reichweite bestimmt nicht nur die Tagesleistung, sondern auch das Tempo und den Spaß an der Tour. Wer seine Limits kennt, kann seine Tagesetappen realistisch planen und dabei das Abenteuer genießen.
- Terrain ⛰️ : Berge und unbefestigte Wege verlangsamen die Durchschnittsgeschwindigkeit.
- Gepäck: Schweres Gepäck reduziert Geschwindigkeit und Wendigkeit.
- Wetter 🌧️: Wind, Regen oder extreme Temperaturen beeinflussen die Leistung.
- Unvorhersehbare Ereignisse einplanen: Platte Reifen, Straßensperrungen oder andere Zwischenfälle können die Tageskilometer reduzieren.
Für die meisten Bikepacker liegen die Tagesetappen um die 100 km – genug, um die Landschaft zu genießen und entspannt anzukommen.
Wie viel kg Gepäck braucht man für Bikepacking?
Beim Bikepacking geht es nicht darum, alles mitzunehmen, was man besitzt. Weniger Gepäck bedeutet mehr Fahrspaß, Wendigkeit und ein leichteres Gefühl auf dem Rad. Das richtige Gewicht entscheidet darüber, wie bequem du fährst und wie flexibel du unterwegs bist. Außerdem bestimmt das Gepäck, wie schnell du auf Trails reagierst oder Steigungen meisterst.
- Kürzere Touren: 4–6 kg Gepäck reichen oft aus.
- Mehrtägige Touren: 8–15 kg inklusive Fahrrad sind üblich.
- Maximal: 20 kg sollten nicht überschritten werden.
Typisches Bikepacking-Equipment umfasst Zelt oder Biwaksack, Schlafsack, Kochutensilien, Kleidung, Essen und Wasser. Alles wird in leichten Taschen direkt am Rahmen, am Lenker oder unter dem Sattel verstaut.
👉 In unserer Rubrik „Planung“ findest du verschiedene Packlisten, die dir bei der Zusammenstellung deiner Ausrüstung helfen.



Was ist der Unterschied zwischen Bikepacking und Radreisen?
Viele fragen sich, ob Bikepacking und Radreisen das Gleiche sind. Der entscheidende Unterschied liegt im Ansatz: Bikepacking ist minimalistisch, abenteuerlich und flexibel, während klassische Radreisen oft auf Komfort und längere Planbarkeit setzen. Doch die Grenzen verschwimmen zunehmend – Bikepacking kann sportlich, entspannend oder irgendwo dazwischen sein.

- Bikepacking: Minimalistisch, oft abseits befestigter Straßen, Fokus auf Abenteuer und Natur. Flexible Streckenführung, leichte Taschen, Übernachtung in Zelt, Biwak oder Wildcamping.
- Radreisen: Komfortabler, meist auf asphaltierten Straßen, Gepäck auf klassischen Packtaschen, Übernachtungen in Hotels oder Pensionen.
Fazit: Die Grenzen zwischen Bikepacking, Radreisen und auch Ultracycling verschwimmen zunehmend. Bikepacking ist heute ein moderner Begriff, der für viele Radreisende Abenteuer, Freiheit und sportliche Herausforderungen zugleich bedeutet.



Wo schläft man beim Bikepacking?
Die Übernachtung ist ein zentraler Teil des Bikepacking-Erlebnisses. Sie entscheidet darüber, wie frei und flexibel du bist, wie viel Komfort du hast und welche Abenteuer dich erwarten. Mit einem Zelt bist du besonders flexibel: Du kannst die Länge deiner Tagesetappen nach Lust und Laune gestalten, spontan Pausen einlegen oder auch spätabends noch einen Schlafplatz suchen. Gleichzeitig wirkt sich die Wahl der Übernachtungsmöglichkeit direkt auf das Gewicht deiner Ausrüstung aus – Zelt, Schlafsack und Isomatte erhöhen das Gepäck, während Unterkünfte oft leichtere Packlisten erlauben.

Bei Campingplätzen oder Unterkünften hingegen können Standort, Öffnungszeiten oder Check-in-Zeiten die Tageskilometer und die Routenplanung einschränken. Wer unabhängig unterwegs sein möchte, plant daher oft möglichst viele Zelt- oder Biwakübernachtungen ein, um die Tour maximal flexibel zu halten.
| Übernachtungsart 😴 | Vorteile 👍 | Nachteile 👎 |
|---|---|---|
| Zelt | Rundumschutz, Privatsphäre, vielseitig einsetzbar, wetterfest | Etwas schwerer, benötigt Platz, Aufbau nötig |
| Biwaksack | Ultraleicht, kompakt, schützt vor Wind und Regen | Eingeschränkter Komfort, wenig Platz, keine Belüftung |
| Tarp | Sehr leicht, flexibel, gute Belüftung | Kein Schutz vor Insekten, Wind oder Kälte, benötigt Aufbau |
| Hängematte | Bequem, keine Bodenkontakt, ideal für bewaldete Gebiete | Benötigt geeignete Bäume, keine Isolation bei Kälte |
| Schutzhütten | Schutz vor Witterung, keine Ausrüstung nötig, oft mit Feuerstelle | Oft überfüllt, keine Privatsphäre, keine sanitären Einrichtungen |
| Campingplatz | Infrastruktur vorhanden (Dusche, WC), gesicherter Platz | Kostenpflichtig, weniger naturverbunden, oft belebter |
| Wildcampen | Maximale Freiheit, naturnahes Erlebnis | Oft rechtlich problematisch, keine Infrastruktur, Sicherheitsrisiko |
| Jugendherberge/Hostel | Günstig, soziale Kontakte, oft Frühstück inklusive | Weniger Privatsphäre, oft laute Gruppen, eingeschränkte Flexibilität |
| Hotel/Pension | Höchster Komfort, eigene Dusche/WC, keine Aufbauarbeit | Teuer, weniger Abenteuer, oft außerhalb von Naturgebieten |



Bikepacking mit dem E-Bike?
E-Bikes können längere Strecken und steile Anstiege erleichtern, doch in der Bikepacking-Szene setzen die meisten Fahrer eher auf Muskelkraft. Bikepacking lebt vom direkten Naturerlebnis, der eigenen Ausdauer und der Unabhängigkeit unterwegs. Die Abhängigkeit von Strom und Ladeinfrastruktur passt nicht immer zum ursprünglichen Ansatz, bei dem Freiheit, Selbstversorgung und minimalistische Ausrüstung im Vordergrund stehen.

Dennoch können leichte Mittelmotoren wie der Fazua Ride 60 eine interessante Brücke schlagen. Dieses System erlaubt es, auch ohne Motorunterstützung völlig frei zu pedalieren, sodass sich das Fahrrad wie ein normales Muskelbike fährt. Auf langen oder bergigen Strecken kann man von der Unterstützung profitieren, ohne die Unabhängigkeit oder das ursprüngliche Bikepacking-Prinzip zu verlieren. Im Gegensatz zu herkömmlichen E-Bike-Antrieben, die oft schwerer sind und auf Strom angewiesen sind, kombiniert Fazua Flexibilität, Natürlichkeit beim Fahren und die Möglichkeit, anspruchsvolle Strecken mit minimalem Gewicht zu bewältigen.
- E-Bikes erleichtern lange Strecken und steile Anstiege.
- Bikepacking setzt traditionell auf Muskelkraft und Unabhängigkeit.
- Fazua Ride 60 ermöglicht freies Pedalieren auch ohne Motor.
- Motorunterstützung kann optional genutzt werden, ohne das Bikepacking-Prinzip zu beeinträchtigen.
- Leichte, flexible Systeme wie Fazua passen besser zum minimalistischen Ansatz als herkömmliche starke E-Bike-Motoren.
Top 10 Herausforderungen beim Bikepacking
Bikepacking ist ein Abenteuer, das Freiheit, Naturerlebnis und Selbstversorgung verbindet – doch unterwegs können immer wieder Herausforderungen auftreten. Wer sie kennt, kann besser planen und entspannt reagieren. Zu den häufigsten Problemen gehören:
- Unzureichende oder falsche Ausrüstung – zu viel oder ungeeignetes Equipment erschwert die Fahrt.
- Mechanische Pannen 🛠️ – defekte Speichen, gerissene Bolzen oder Probleme am Hinterrad können auftreten.
- Unvorhergesehene Ereignisse – platte Reifen, Straßensperrungen oder verlorene Routen erfordern Flexibilität.
- Unzureichende Nahrungsversorgung 🍞 – neben Energieriegeln sollte auch frisches Essen wie Obst oder Nüsse dabei sein.
- Überforderung durch zu hohe Tagesetappen ⏰ – unrealistische Distanzen führen schnell zu Erschöpfung.
- Unzureichende Vorbereitung 🏕️ – Ausrüstung wie Zelte oder Kocher vorher testen, um Probleme zu vermeiden.
- Unzureichende Wasserreserven 💧 – besonders in abgelegenen Gebieten wichtig, eventuell Wasseraufbereitung einplanen.
- Ungeeignete Kleidung für wechselhaftes Wetter 🌧️ – schützt vor Kälte, Regen oder Hitze.
- Schwache Karten- oder Navigationskenntnisse 🚩 – GPS oder Karten dabei haben und Route vorab studieren.
- Mentale Erschöpfung 🧠 – lange Tage im Sattel belasten nicht nur den Körper, sondern auch die Motivation.
Mit guter Vorbereitung, flexibler Planung und der richtigen Ausrüstung lassen sich diese Herausforderungen meistern – so bleibt das Bikepacking-Erlebnis spannend, sicher und unvergesslich.
Unser Bikepacking Mindset
Bikepacking verbindet Radfahren, Natur und Abenteuer. Im Vordergrund stehen nicht Komfort oder Geschwindigkeit, sondern bewusstes Erleben und persönliche Freiheit.
- Minimalismus: Nur das Nötigste mitnehmen, um leicht und flexibel unterwegs zu sein.
- Selbstgenügsamkeit: Eigenständig reisen und sich selbst versorgen können.
- Naturverbundenheit: Die Umgebung bewusst wahrnehmen und erleben.
- Abenteuerlust: Neue Wege gehen und Unbekanntes entdecken.
- Flexibilität: Sich an wechselnde Bedingungen anpassen können.
- Leave No Trace: Keinen Müll hinterlassen und die Umwelt schonen.
🤙 Und vergiss nicht: Bikepacking soll Spaß machen – setze dir nicht zu strenge Erwartungen, nimm alles nicht zu ernst und genieße einfach dein eigenes Abenteuer in deinem eigenen Tempo.
Dein Experte für Bikepacking-Ausrüstung
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