Du planst eine Fahrradtour? Großartig! Ob ein entspanntes Wochenende am See, ein Ultracycling-Rennen oder ein mehrwöchiges Bikepacking-Abenteuer – eins ist sicher: Ohne die richtige Packliste wird die Fahrradtour vom Traum auf zwei Rädern zu einem nervenaufreibenden Albtraum. Wir sprechen aus Erfahrung (und aus der Erinnerung an mindestens drei vergessene Zahnbürsten). Darum haben wir dir hier die ultimative Checkliste für die Fahrradtour zusammengestellt – mit allem, was du brauchst und ohne unnötigen Ballast.
Inhaltsverzeichnis
Warum eine Packliste für die Fahrradtour Gold wert ist
Es war einmal ein Frühlingstag irgendwo in Süddeutschland. Zwei Freunde, randvoll mit Abenteuerlust und Energieriegeln, starten ihre allererste mehrtägige Fahrradtour. Die Fahrräder waren beladen wie Packesel. Jede Gepäcktasche war zum Bersten gefüllt mit Dingen, die vermutlich nützlich sein könnten: zwei Bücher (!), eine schwere Thermoskanne, ein dreiteiliges Campingbesteck-Set (für den Fall, dass man spontan ein Drei-Gänge-Menü auf dem Kocher zaubern möchte), ein Regenschirm und mindestens fünf Paar Socken pro Person.
Schon nach den ersten 30 Kilometern fluchte einer leise und der andere laut. Der Gegenwind war fies, der Berg endlos und das ganze Gepäck ein einziger Klotz am Bein. An dem Abend saßen die beiden erschöpft im Zelt, mit Nudeln aus der Tasse und dem festen Vorsatz: „Beim nächsten Mal schreiben wir eine ordentliche Packliste für die Fahrradtour. Und zwar vorher.“
Warum erzählen wir dir das? Weil du dir genau solche Erfahrungen sparen kannst.
Eine gute Packliste für die Fahrradtour ist kein langweiliger Excel-Listen-Zauber, sondern dein Schlüssel zu einer unbeschwerten, echten Tour. Sie hilft dir, nur das mitzunehmen, was du wirklich brauchst und das zu Hause zu lassen, was dich unterwegs nur nervt. Sie schützt dich vor dem Klassiker: „Mist, die Sonnencreme vergessen!“ oder „Hatten wir nicht irgendwo noch den Ersatzschlauch…?“ Die Magie liegt in der Balance: leicht, aber vollständig. Du willst weder als Lastenesel enden noch als Minimalist ohne Zahnbürste. Mit einer gut durchdachten Liste konzentrierst du dich auf das Wesentliche bei deiner Radreise.
Sie ist dein unsichtbarer Guide sowie dein Rücken- und Nerven-Schoner und sorgt dafür, dass du unterwegs nicht ständig denken musst: „Hab ich eigentlich…? Wo war nochmal…? Mist, das fehlt noch…“ Denn eines ist sicher: Je weniger du dich um fehlende Ausrüstung oder zu viel Gewicht kümmern musst, desto mehr kannst du dich auf das konzentrieren, was eine Fahrradtour wirklich ausmacht.
Kommen wir zum Wesentlichen: unserer Packliste für die Fahrradtour
Hier ist unsere persönliche, durch Schweiß und Speichen erprobte Packliste für deine Fahrradtour. Natürlich je nach Tourenlänge und Jahreszeit variierbar, aber als Basis unschlagbar.
1. Fahrradausrüstung
- Fahrrad (klar, aber man vergisst ja manchmal auch die Sonnenbrille)
- Gepäcktaschen (z. B. Ortlieb, Apidura, Vaude – wasserdicht ist Pflicht!)
- Mini-Fahrradschloss / Seilschloss
- Beleuchtung (Akku oder mit Nabendynamo)
- Trinkflaschen und Halterung mit seitlicher Entnahme
- Auflieger (für Positionswechsel und auch praktisch bei Gegenwind)
- Ergonomische Griffe / Lenkerband Polster
2. Kleidung – leicht, funktional, schweißfreundlich
- Helm
- Mütze, Stirnband oder Buff
- Sonnenbrille (selbsttönend)
- Funktionsshirt und Wechselshirt
- Regen-/Windjacke
- Warme Schicht (Fleece, Merino)
- Radhose oder Bib-Short mit Polster (dein Hintern wirds dir danken)
- Unterwäsche und Socken (wichtig: schnell trocknend!)
- Armlinge / Beinlinge
- Handschuhe (bei Kälte: Fingerhandschuhe, sonst Kurzfinger)
- Radschuhe und ggf. bequeme Schuhe zum Absteigen
- Überschuhe
3. Camping- oder Übernachtungsausrüstung
Wenn du draußen schläfst, brauchst du ein bisschen mehr. Hier unsere minimalistische Packliste für Fahrradtouren mit Übernachtungen unter freiem Himmel:
- Zelt / Biwaksack / Tarp
- Isomatte (mit Pumpsack)
- Kopfkissen (optional für mehr Komfort)
- Schlafsack (saisonabhängig)
- Stirn- oder Taschenlampe
- Gaskocher bzw. Kochausrüstung
- Wasserfilter
- Leichtes Besteck, Klappschüssel, Tasse
- Feuerzeug oder Streichhölzer
- faltbare Camping-Spülschüssel (optional für mehr Komfort)
4. Hygiene & Gesundheit
- Zahnbürste und -pasta
- Duschgel bzw. Seife (am besten biologisch abbaubar)
- Reisewaschmittel
- Sonnencreme (mindestens LSF 30!)
- Sitzcreme (gegen Wundscheuern)
- Insektenschutz
- Erste-Hilfe-Set
- Schmerzmittel, Pflaster und persönliche Medikamente
- Blasenpfalster
- Reisehandtuch/Mikrohandtuch
- Feuchttücher
- Toilettenpapier (ein paar Blätter tun es)
- ggf. Menstruationsartikel
5. Werkzeug & Verschleißmaterial
- Ersatzschlauch & Flickzeug
- Multitool, Miniwerkzeuge
- Mini-Handpumpe oder Elektrische Fahrradpumpe
- Reifenheber
- Kettenöl und einen kleinen Lappen
- Kabelbinder (klein, aber mächtig!)
- Isolierband
- Ersatz-Schaltauge
- Ersatz-Kettenglied
6. Technik, Navigation und Sonstiges
- Smartphone
- Smartphone-Halterung
- Fahrradcomputer oder GPS (oder Handy mit Navi-App)
- Powerbank
- Ladekabel (für alles!)
- Kamera, Notizheft und Stift (wenn du oldschool bist)
- Ausweis, ggf. Impfpass und Reisepass
- Bargeld in kleiner Stückelung
7. Unsere Geheimtipps (oft vergessen, aber oft sehr nützlich)
- Musette Tasche für Einkäufe
- Zip-Plastik-Beutel für Müll oder um Elektronik wasserdicht zu verstauen
- Wäscheleine (fürs Trocknen unterwegs)
- Mini-Schaufel (ja, für „diese“ Situationen beim Wildcamping)
- Ohrstöpsel (für schnarchende Zeltnachbarn oder schnatternde Vögel)
- kleiner Spiegel (nicht nur für den Helmfrisur-Check)
Einsparpotenzial – Alles kann, nichts muss
- Kochen sparen: Wenn möglich Supermärkte, Bäckereien oder Restaurants nutzen statt Kocher mitschleppen.
- Pflege & Kleinkram portionieren: Kettenöl, Seife, Zahnpasta oder Sonnencreme in kleine Behälter umfüllen.
- Verpackungen weglassen: Flickzeug oder Medikamente ohne unnötige Umverpackung mitnehmen.
- Werkzeug reduzieren: Nur Schlüsselgrößen und Tools einpacken, die am eigenen Rad wirklich gebraucht werden.
Natürlich ist keine Fahrradtour wie die andere und kein Mensch packt gleich. Was du wirklich brauchst, hängt davon ab, wohin du fährst, wie lange du unterwegs bist und wie du selbst bist: Minimalist oder Komfortliebhaber, Zeltschläfer oder Pensionen-Fan. Klar ist also auch: Du musst nicht alles auf dieser Packliste für die Fahrradtour einpacken. Aber wenn du gerade planlos vor deinem offenen Taschen stehst und überlegst, ob du eher das Mückenspray oder die dritte Unterhose weglassen kannst, dann ist diese Liste genau das Richtige für dich. Nimm sie als Grundlage, streich raus, was für dich Quatsch ist und ergänze, was dir noch fehlt.
Und wer weiß? Vielleicht bringt dich der eine oder andere Punkt sogar auf eine Idee, die du sonst gar nicht auf dem Schirm gehabt hättest. Das ist ja das Schöne an einer guten Packliste für Fahrradtouren: Sie denkt an Dinge, an die du vielleicht nicht denkst, aber unterwegs sehr froh darüber bist.
Wohin mit dem ganzen Kram? – Packen wie ein Bikepacking-Pro
Du hast dir die Packliste für die Fahrradtour geschnappt, abgehakt, was du brauchst und jetzt liegt das ganze Zeug vor dir. Schlafsack hier, Zahnbürste da, Powerbank, Regenjacke, Flickzeug und du fragst dich: Wohin jetzt mit dem ganzen Kram? Hier kommt der zweite wichtige Teil der Vorbereitung ins Spiel: das Packen selbst. Denn so sehr eine gute Checkliste die Radtour auch bereichert, sie hilft dir nicht, wenn du am Ende wie ein wackelnder Möbeltransporter durch die Landschaft rollst. Gerade auf dem Rad gilt: Effizient packen ist alles. Gewicht richtig verteilen, Zugriff clever planen und nichts unnötig oft umräumen müssen. Das klingt kompliziert? Ist es aber nicht. Wir wären keine Bikepacker, wenn wir nicht ganz genau wüssten, wie man das alles smart und platzsparend verstaut.

Clever transportieren – mit der Packliste für die Fahrradtour und den richtigen Taschen
Hier ein kleiner Überblick über die gängigen Taschen und was sich jeweils gut dafür eignet:
Satteltasche/Arschrakete:
Die große Rolle hinten an der Sattelstütze; sie nimmt erstaunlich viel auf und bleibt dabei windschnittig. Gut geeignet für:
- Schlafsack
- Kleidung (enger eingerollt = mehr Platz)
- leichte, aber voluminöse Dinge
- alles, wo du tagsüber nicht ran musst
Tipp: Möglichst gleichmäßig füllen, damit sie nicht herumschlackert. Packe schwere Teile nach vorne (an die Sattelstütze) und leichte Teile nach hinten.



Lenkertasche/Frontrolle:
Vorne quer am Lenker befestigt; perfekt für breite, leichte Gegenstände. Gut geeignet für:
- Isomatte
- Zelt oder Tarp
- leichte Jacke
- ggf. Schlafsack (wenn er da besser passt)
Tipp: Achte auf Lenkeinschlag – zu breit sollte sie nicht sein.



Rahmentasche:
Zwischen Oberrohr und Unterrohr; nutzt sonst ungenutzten Raum und hält das Gewicht zentral. Gut geeignet für:
- Werkzeug & Ersatzteile
- Snacks
- Powerbank
- Notfallset
- kleine Kamera
Tipp: Schwere Sachen hier unterbringen – das verbessert den Schwerpunkt.



Oberrohrtasche:
Direkt vor dem Sattel auf dem Oberrohr. Klein, aber super praktisch. Gut geeignet für:
- Handy
- Geldbörse
- Riegel und Traubenzucker
- Kopfhörer
- Brille
- Sonnencreme
Tipp: Alles, wo du während der Fahrt schnell ran musst.



Gabeltaschen:
Wasserdicht und gut geeignet für schwere Gegenstände
- Elektronik
- Gas-Kocher und Kartusche
- Hygienebedarf
- Wechselkleidung
- Isomatte



Rucksack/Weste (wenn unbedingt nötig):
Wenn du partout nicht alles ans Rad bekommst – aber: lieber vermeiden! Ein Rucksack belastet Schultern und Rücken, gerade auf langen Strecken. Nur für:
- Tagesetappen ohne Gepäcktaschen
- Wasserblase (Trinksystem)



Wenn du clever packst, passt erstaunlich viel an dein Fahrrad, ohne dass du dich wie ein rollender Wanderschrank fühlst. Also: Packliste für die Fahrradtour abarbeiten, Sachen sinnvoll auf die Taschen verteilen und schon bist du startklar. Gewicht am besten gleichmäßig auf Vorder- und Hinterrad aufteilen, denn das macht das Fahrverhalten deutlich angenehmer, besonders bei steilen Anstiegen oder auf Schotter. Ein bisschen Tetris gehört eben dazu. Aber genau das macht es doch auch irgendwie spaßig.
Durchdacht ins Abenteuer mit Packliste – Radtour clever planen
Egal, ob du 2 Tage, 2 Wochen oder 2 Monate unterwegs bist: Eine gute Packliste für die Fahrradtour spart dir Stress, Gewicht und unnötiges Gepäck. Mach dir keinen Kopf, wenn beim ersten Mal noch nicht alles rund läuft. Auch wir haben gelernt, dass eine Banane im Rucksack wertvoller ist als das fünfte Paar Socken. Oder dass man auf einem Campingkocher in der Outdoorküche nicht gut Pizza machen kann. Am Ende ist eine Fahrradtour immer ein kleines Stück Improvisation. Eine Mischung aus Planung und „Mal sehen, wie weit wir heute kommen“.
Setup vorher testen
Damit du bei deiner großen Tour nicht erst unterwegs merkst, dass etwas nicht passt, empfiehlt es sich, dein Ausrüstungs-Setup schon vorher zu testen. Ein kurzer Overnighter oder ein 1- bis 2-tägiger Ausflug reicht oft völlig aus, um herauszufinden, ob alles richtig sitzt, ob die Taschen sinnvoll gepackt sind und ob du im Alltag schnell an die wichtigsten Dinge kommst. So entdeckst du frühzeitig, ob du vielleicht zu viel dabei hast, ob die Gewichtsverteilung stimmt oder ob dir noch etwas fehlt. Mit diesem kleinen Probelauf gehst du entspannter an die eigentliche Reise heran und verhinderst unangenehme Überraschungen.
Ob du abends dann mit Dreck an den Waden, einem breiten Grinsen im Gesicht und einer leicht zerquetschten Banane im Gepäck in den Sonnenuntergang rollst oder in strömendem Regen ein Loch flickst und feststellst, dass du doch an die Stirnlampe gedacht hast. Genau das sind die Geschichten, die in Erinnerung bleiben und mit einer cleveren Packliste für deine Fahrradtour hast du alles Nötige dafür dabei.

